SPD‐Kreistagsfraktion zu Informationsbesuchen in Gymnasien im Nürnberger Land

05. Juni 2017

Gymnasien in Altdorf und Hersbruck mit unterschiedlichem Bedarf

Leibniz-Gymnasium Altdorf und Paul-Pfinzing Gymnasium Hersbruck, die beiden Stationen der SPD-Kreistagsfraktion im Rahmen ihrer Information vor Ort. Unterschiedlicher hätte die Situation nicht sein können. Eine bedarfsgerechte Generalsanierung in Altdorf, eine Ergänzung zur Barrierefreiheit in Hersbruck, so die konkreten Wünsche in den beiden Bildungseinrichtungen.

Rektorin Regina Fleischer schilderte bei einem Rundgang durch das Gebäude zum einen die aktuelle bauliche Situation und den daraus zu erfolgenden zwingenden Bedarf zur Sanierung, zum anderen verwies sie auf den notwendigen Raumbedarf, der nicht in allen Punkten erfüllt sei. Fraktionsvorsitzender Alexander Horlamus und der Altdorfer Kreisrat Ernst Bergmann sahen sich in ihrer Einschätzung bestärkt, dass es zwingend notwendig sei, die laufenden Planungen zum jetzigen Zeitpunkt noch rechtzeitig zu modifizieren. Vor allem die kürzlich vollzogene „Rolle rückwärts“ der Staatsregierung zurück zum G9 stelle die Schulen hinsichtlich Platz- und Raumbedarf vor völlig neue Situationen.

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Schulleiterin Regina Fleischer mit der Kreistagsfraktion vor den Plänen des Neubaues

Eine seitens der SPD im Kreistag gestellte Anfrage, inwieweit das laufende Verfahren jetzt auf G9 angepasst werden müsste, wurde mit dem Hinweis, „es sei nur eine Planung auf der Basis von G8 genehmigt“ beschieden. Kurzsichtig, wie die Fraktion feststellte, zumal die Anzeichen zur Rückkehr schon länger feststellbar waren und hier eine rechtzeitige Intervention bei den zuständigen Behörden erfolgen hätte müssen. So könne man mit ziemlicher Sicherheit befürchten, dass der erforderliche Mehraufwand nachträglich eingeplant werde und die damit verbundenen Mehrkosten dann höher seien, als bei einer jetzt in den laufenden Prozess eingebundenen Modifikation.

Der Sanierungsbedarf am Paul-Pfinzing Gymnasium sei in Hersbruck „noch kein dringendes Thema“, so Schulleiter Klaus Neunhoeffer. Wichtiges Anliegen sei derzeit die „Vollendung“ der Barrierefreiheit und die damit verbundene uneingeschränkte Erreichbarkeit aller Lehrbereiche im Hersbrucker Gymnasium. Das aus dem Jahr 1963 stammende Gebäude, welches in den folgenden Jahrzehnten mehrfach erweitert und durch weitere Neubauten ergänzt wurde erfülle wohl die weitgehendsten Anforderungen an die Barrierefreiheit. Dennoch seien Teile des Gebäudetraktes im Eingangsbereich an der Amberger Straße noch nicht barrierefrei erreichbar.

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Im Gespräch mit Hersbrucks Schulleiter Klaus Neunhoeffer

Dass hier ein Handlungsbedarf stehe war auch einhelligen Meinung der Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion. Vorsitzender Horlamus sieht in der Vollendung der Barrierefreiheit einen „wichtigen Beitrag zur gelungenen Inklusion, die eine gemeinsame Lernlandschaft für Alle voraussetze“. Wichtig für die SPD-Fraktion sei eine funktionelle und dauerhafte Lösung zu schaffen, die auch bei einer in der Zukunft anstehenden Sanierung Bestand habe, die SPD werde sich dafür im Kreistag einsetzen. Kostspielige Zwischenlösungen und Provisorien sehe man hier nicht angesagt

„Sowohl Altdorf, als auch Hersbruck zeigen, wie wichtig funktionierende Bildungseinrichtungen in unserer Gesellschaft mehr denn je Bedarf haben“, zog Horlamus als Resümee aus den beiden Besuchen und merkte an, „dass vor allem der Freistaat die Kreise und Kommunen für diese Aufgabenbewältigung finanziell weitaus besser auszustatten habe. Es darf nicht sein, dass Bund und Länder ihre Haushaltsüberschüsse „ausschütten“ und die Kommunen sich wegen der Investitionen in Bildung mehr denn je verschulden müssen.

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