Mittelfränkische SPD-Landtagsabgeordnete besuchen KZ-Dokumentationsorte Hersbruck und Happurg

12. Mai 2016

Am 8. Mai 1945 war der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Für die mittelfränkischen SPD-Landtagsabgeordneten Angelika Weikert, Harry Scheuenstuhl, Horst Arnold, Helga Schmitt-Bussinger und Stefan Schuster war dieser Termin eine Verpflichtung, den vielen Häftlingen des Konzentrationslagers Hersbruck und des Doggerwerks bei Happurg vor Ort zu gedenken.

Angelika Weikert (MdL) hob bei ihrer Begrüßung insbesondere die Arbeit des Vereins "Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e.V.", der durch den zweiten Vorsitzenden Klaus Wiedemann vertreten war, hervor. Besondere Erwähnung erhielt auch Frau Barbara Raub, Lehrerin am Paul-Pfinzing-Gymnasium für ihre hervorragende pädagogische Arbeit im Umgang mit der Erinnerungskultur. Auch Sozialdemokraten, so Weikert, gehörten zu den Häftlingen, wie Georg-Hans Trapp, Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik und der Jurist Werner Jacobi, der die Strapazen überlebte und später Bundestagsabgeordneter wurde.

8. Mai 2016
Die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung am neu errichteten Dokumentationsort in Happurg

Die Abgeordneten sowie Vertreterinnen und Vertreter der SPD im Nürnberger Land, an der Spitze UB-Vorsitzende Martina Baumann, Fraktionsvorsitzender und des. Bundestagskandidat Alexander Horlamus und Vertreter der Ortsvereine Hersbruck und Happurg, verfolgten den Vortrag von Dr. Matthias Rittner (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Projekt „Dokumentationsort Hersbruck/Happurg“) über die Entstehung der Dokumentationsorte und die menschenverachtenden Zustände im Konzentrationslager beziehungsweise dem Doggerwerk mit großer Betroffenheit. Fast 10.000 Häftlinge durchlitten das KZ in Hersbruck. In nur 10 Monaten kamen mindestens 4.000 Menschen ums Leben. Rittner schilderte die Perversion menschlichen Denkens der Nazis im Umgang mit den Häftlingen, die nur als menschliche Produktionsmittel mit einem Lebenszyklus von etwa drei Monaten "kalkuliert" waren.

Am Denkmal "Ohne Namen" des Künstlers Vittore Bocchetta, der das Martyrium der Haft in Hersbruck ebenfalls überlebte, legten die mittelfränkischen Abgeordneten zum Gedenken ein Blumengebinde nieder.

In ihrer Eingangsrede erinnerte Angelika Weikert an das Zitat in der berühmten Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 8. Mai 1985: " Das Vergessenwollen verlängert das Exil, und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung". Deshalb ist es so wichtig, diesen Ort unvergessen zu machen.

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