Im Rahmen des Projektes „10u25“ der SPD im Nürnberger Land fand ein Kamingespräch der Projektteilnehmer mit der Bundestagsabgeordneten Martina Stamm-Fibich aus dem Wahlkreis Erlangen statt.
Natürlich kommt bei Diskussionen mit anwesenden Jusos zum Thema Gesundheit irgendwann „Cannabis“ zur Sprache. Aus Sicht der Abgeordneten wird es auch weiterhin heiße Diskussionen darüber geben, da es kein richtig oder falsch gäbe, sondern nur ein „wie“. Dass dabei der Alkoholmissbrauch vieler junger Menschen nicht unter den Teppich gekehrt werden dürfe, sei selbstverständlich.
Als ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit musste sie leider feststellen, dass das traditionelle Vertrauensverhältnis zum Arzt aufgrund dessen Verstrickung in Regularien ge- oder gar zerstört sei.
Die Bundestagsabgeordnete nannte als abschreckendes Beispiel für ein gescheitertes Gesundheitssystem dasjenige von Großbritannien. Dort werden nämlich ab einem bestimmten Patientenalter medizinische Versorgungen nicht mehr durchgeführt, wie beispielsweise die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes. In der Bundesrepublik wird hingegen jeder individuelle Fall unter verschiedenen Gesichtspunkten abgewogen und danach im Sinne des Patienten gehandelt. Dies solle und werde auch so bleiben.
Bei ihrem Arbeitsschwerpunkt „Arzneimittel“ läuft ihr zuwider, dass das gleiche Medikament mit exakt denselben Wirkstoffen von verschiedenen Firmen unterschiedlich genannt wird. Der Patient kenne sich in diesem Nomenklatur-Dschungel nicht mehr aus. Am Ende wurde noch über den „Akademisierungswahn“ debattiert, zu dem Stamm-Fibich am Vortag ein Diskussions-Event veranstaltete.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass der Abend ein sehr interessanter war und dass Gesundheitswesen definitiv ein Thema für junge Menschen ist.