Zentraler Punkt der außerordentlichen Parteitages in Wiesbaden war die Wahl der neuen Parteivorsitzenden. Unter den 600 Delegierten waren als Vertretung des Nürnberger Landes Inge Jabs aus Feucht und Martina Baumann aus Neunkirchen am Sand.
Simone Lange benannte in ihrer Bewerbungsrede kritische Punkte und zeigte einige Ideen für die Zukunft der SPD auf. Andrea Nahles konnte mit ihrer leidenschaftlichen Rede überzeugen, weil sie nicht nur die Herausforderungen benannte, sondern auch Lösungsansätze einbrachte. Für Nahles muss dringend aus dem digitalen Kapitalismus eine solidarische Marktwirtschaft werden. Ebenso ging sie auf den Begriff „Heimat“ ein. Dieser bedeutet nicht nur Brauchtum und Verwurzelung, sondern vielmehr bezahlbaren Wohnraum, gute Schulen, Arbeitsplätze und Sicherheit im öffentlichen Raum.
In der Debatte zum Leitantrag ging es auch um den Umgang mit den Reformen im Rahmen der Agenda 2010. Hierzu hatte die SPD im Nürnberger Land einen klaren Antrag formuliert. Nach dem Leitantrag soll hier ein tragfähiges, solidarisches Konzept für die Arbeitswelt 4.0 im Rahmen der Programmdiskussion entwickelt werden. Aus Zeitgründen wurden die weiteren Anträge verschoben. Darunter auch die Forderung, welche die Jusos Nürnberger Land eingebracht haben. Es handelt sich dabei um die 3+2 Regelung zur Ausbildung von Asylbewerbern, die von der bayerischen Staatsregierung immer wieder unterlaufen und umgangen wird. Der Parteitag war geprägt von einer sachlichen Diskussion und dem Ringen um gute Lösungen für unsere Gesellschaft. Diese Debattenkultur soll mit allen Mitgliedern gepflegt werden und die SPD im Nürnberger Land wir sich hierzu gerne mit einbringen.